Be-Merken-swert am 29. Juni 2010

29. Juni 2010

  • Nach den plitischen Kämpfen zwischen den Rot- und Gelbhemden im Mai 2010 in Thailand, stellt Nielsen ein verändertes Mediennutzungsverhalten in dem asiatischen Land fest. In dieser Zeit stieg das Bedürfnis nach innenploitischen Informationen, weshalb die Fernseh- und Radionutzung deutlich höher war. via Jonathan Russell
  • Aktionismus mit Wirkung: Zwei Besucher des Live-Rahmenprogramms zum WM-Spiel Kamerun gegen Niederlande nutzten die Übertragung zur Kritik am ausstrahlenden Sender RTL.
  • Wie time.com und politico.com das Interesse der Bürger höher einschätzten als die Rechte des Urhebers, zeigt der New York Times-Beitrag über den Scoop des Magazins „Rolling Stone“ über den General a.D Stanley A. McChrystal und die Verbreitung der Geschichte.
  • Die BBC News-Internetseiten schicken viele Nutzer auch auf Angebote von britischen Pressehäusern, berichtet Guardian.
  • Alte Medienmarken verlieren im Kanal Internet an Strahlkraft und verzeichnen sinkende Nutzerzahlen.

Be-Merken-swert am 26. Juni 2010

26. Juni 2010

  • Das unsegliche Remake von Tony Scott mit John Travolta und Denzel Washington findet zu recht keine Beachtung in Steve Saragossis Text über das Original von 1974: „Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 1-2-3“ aka „The Taking on Pelham One Two Three“ ist immer noch sehenswert, der Text beschreibt die Hintergründe der United Artists-Filmproduktion.
  • Bombastisch. Provokant. Up-to-date. So lässt sich der Teaser-Trailer zu David Finchers Film „The Social Network“ lesen. Der Film hat seinen Kinostart in Deutschland am 14. Oktober 2010 und basiert auf dem Buch “ The Accidental Billionaires“ von Ben Mezrich. Allen dürfte klar sein, dass dieser die Gründungsgeschichte von Facebook und seinem Macher Mark Zuckerberg beschrieb.
  • via @leanderwattig wurde ich auf den Text von Don Alphonso aufmerksam. Kernthese: Leser lassen sich weder von Blogs, noch von den etablierten Inhalteanbietern die Rezeptions- und Diskussionsgeschwindigkeit aufdrücken.
  • Jetzt doch. Peter Jackson übernimmt die Regie der beiden „The Hobbit“-Filme nachdem Guillermo del Toro aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten des einen Filmfinanziers Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) aus dem Projekt ausstieg.
  • Aussage gegen Aussage. David gegen Goliath. Doch ist die Geschäftsbeziehung zwischen dem Kleinverlag Ennstaler und der Buchhandlungskette Thalia sympthomatisch für das Machtungleichgewicht im deutschen Buchhandel.
  • Diskussionsnachtrag zum Kampf Blogger Michael Seemann vs. Frankfurter Allgemeine Zeitung: „Die FAZ hat sich absolut korrekt verhalten. Sie konnte gar nicht anders.“
  • Da Deutschland morgen gegen England im Fussball-Weltmeisterschafts Achtelfinale spielt, passt „Die Nacht der lebenden Idioten“ wunderbar. Das erste Lied ist übrigens von Stereo Total-Sängerin Francoise Cactus.

Wenn ich in Kanada ins Kino ginge… 10/06/25

25. Juni 2010

Das erste Startwochenende zieht bekanntlich die meisten Zuschauer in die Kinosälle. In den Sommerzeit heißt das vor allem eins: Blockbuster sollen den Sonnenhungrigen leichte Entspannung und gute Unterhaltung bieten.

In Nordamerika werden die Neustarts der Kinowoche meist am Freitag herausgebracht. In Deutschland ist der übliche Starttermin ein Donnerstag. Auch wenn ich die einzelnen Film bisher nicht gesehen habe, lässt sich durch Filmrezensionen, Trailer und Informationen auf Seiten wie der Internet Movie Database oder Box Office Mojo ein erster Eindruck gewinnen. Da in Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada die meisten Filme am gleichen Starttermin in die Kinos gebracht werden, gibt folgende Rangliste Aufschluss über die hypothetische Filmwahl zum Kinobesuch. Wenn ich in Kanada wäre.

1. Dogtooth aka Kynodontas (Regie: Giorgos Lanthimos; Darsteller: Christos Stergioglou, Michele Valley)

Kenne ich irgendeinen der Beteiligten? Regisseur, Darsteller oder Produzenten? Nein.

Trotzdem gehört der Film für mich an erster Stelle: Drei Kinder werden von ihren Eltern behütet im eigenen Heim unterrichtet. Und was für einen Unfug die Kinder lernen, könnte herrlich sein, wenn es einfach angsteinflössend ist. Das Experiment klingt interessant und unzählige Teilnahmen an Filmfestivals können – müssen aber nicht – ein Indiz für die Qualität des griechischen Dramas sein.

Bruno Betani schrieb: „the most original, challenging, and perverse film of the year so far“ und stellte ein Podcast mit dem Regisseur zu Verfügung. Eine ausführliche Rezension brachte Uwe schon zur Vorführung beim Filmfestival Cannes.

Deutscher Kinostart: unbekannt; wahrscheinlich direkt als DVD erhältlich

2. Restrepo (Regie: Tim Hetherington und Sebastian Junger)

Der Autor von „Der Sturm“ Sebastian Junger drehte zusammen mit Tim Hetherington einen Dokumentarfilm über den US-amerikanischen Krieg in Afghanistan. Hart und nah am Geschehen, scheint der Film nur ein kleines Publikum ansprechen zu können. Sehenswert und diskussionsbereichernd.

Eine lesenswerte, weil mit Zitaten der Filmemacher gefütterten, Besprechung gibt es bei National Public Radio. via mxrk

Deutscher Kinostart: unbekannt und unwahrscheinlich; DVD-Start wünschenswert; Kandidat für arte

3. Vorsicht Sehnsucht aka Wild Grass aka Les herbes folles (Regie: Alain Resnais; Darsteller: André Dussollier, Sabine Azéma, Emmanuelle Devos)

89 Jahre alt ist Alain Resnais am 3. Juni 2010 geworden. Mit „Hiroshima mon amour“ (1959) und „L’année dernière à Marienbad“ (1961) schuf er Meisterwerke. „Vorsicht Sehnsucht“ wird keins, doch als Alterswerk ist die „Zufallsbekanntschaft“ sehenswert. Typisch französisch, könnte ein klischeehafte Beschreibung des Films sein.

Michael Sennhauser schreibt: „(Der Film) fühlt sich an wie ein munterer kleiner Fluss, der unaufhaltsam gluckernd seinen Lauf nimmt.“

Deutscher Kinostart: 22. April 2010

4. Knight and Day (Regie: James Mangold; Darsteller: Tom Cruise, Cameron Diaz)

Mit der Agentenkomödie „Knight and Day“ versucht Tom Cruise wieder in altes Fahrwasser zu gelangen. Immerhin gehörte der Schauspieler zu den erfolgreichsten Mimen in den 1990er Jahren. Seit der Beendigung der Zusammenarbeit mit dem Hollywood-Studio Paramount Pictures und den zwei Filmen („Von Löwen und Lämmern“; „Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat“) für Metro-Goldwyn-Mayers Tochterfirma United Artists, war Cruise bei vielen Filmen als Darsteller im Gespäch (beispielsweise „The Tourist“ mit Angelina Jolie und Johnny Depp unter der Regie von Florian Henckel von Donnersmarck).

Wie wenig Vertrauen die Verantwortlichen auf die Zugkraft von Cruise hatten, lässt sich durch die Besetzung von Diaz in der weiblichen Hauptrolle ablesen. Beide treten nicht zum ersten Mal gemeinsam vor die Kamera (Vanilla Sky von Cameron Crowe). Einen sehenswerten Film kann aber niemand erwarten. „Knall und Bumm“ wird erwartet. Eine Handlung soll nur rudimentär vorhanden sein. Von Logik mag ich gar nicht sprechen. Deshalb nur die letzte Wahl für einen Kinobesuch an diesem Wochenende. Auf DVD mag ich mir den Film dann aber gern ausleihen. Aber nur, wenn ich nicht Nachdenken möchte.

Da der Film schon am Mittwoch in den US-Kinos anlief, kann aufgrund des bisher mangelhaftem Einspielergebnisses, von einem Flop ausgegangen werden: 3,8 Millionen US-Dollar am ersten Kinotag. Damit hat Cruise sein Comeback nach zwei Jahren Kinoabstinenz wohl wieder verspielt. Vielleicht wird das außeramerikanische Kinopublikum ihm aber gewogener sein. Beim nächsten Kinoeinsatz geht Cruise dann auch wieder auf Nummer sicher: „Mission. Impossible IV“ soll im Jahr 2011 den Glanz zurückbringen.

Kurz und bündig ist dann auch die Kritik auf cinemaretro.com: „It’s obviously geared for audiences dumb enough to consider The A-Team too Bergmanesque (…)“.

Deutscher Kinostart: 22. Juli 2010

5. Kindsköpfe aka Grown Ups (Regie: Dennis Dugan; Darsteller: Adam Sandler, Kevin James, Chris Rock, Rob Schneider, Salma Hayek)

Der Trailer durfte den fünften Platz erklären…

The Hurst Review: „it’s a pretty big stinker“.

Deutscher Kinostart: 5. August 2010

Be-Merken-swert am 25. Juni 2010

25. Juni 2010

  • Wie die „Welt Kompakt“-Ausgabe vom 1. Juli 2010 aussehen wird, dem Tag nach der Bundespräsidentenwahl, kann ja bekanntlich nicht gesagt werden. Denn egal ob Christian Wulff oder Joachim Gauck gewählt wird: Wer sich an diesem Tag die Tabloidausgabe der „großen“ Welt kauft, wird den Wahlausgang schon kennen und mehr auf das sogenannte Experiment der Redaktion schielen. Denn Bloggern übernehmen für einen Tag die „Herrschaft“ und werden dafür nicht entlohnt. Meine Prognose: Einmaliges PR-Experiment ohne Lernerfolg für diejenigen, die die Ausgaben ab dem 2. Juli 2010 erstellen.
  • Viel länger als es Welt Kompakt wohl jemals tun wird, bedient sich die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) bei den Schreibkünsten bekannter deutscher Blogger. Gestern kam es dabei zum „Clash“ – doofes Wort übrigens dafür -, weil einer der Autoren Mist baute (Stichwort: Urheberrecht) und sein Blog danach komplett geschlossen wurde. Ein Aufschrei der Entrüstung geht durch Deutschland. Oder auch nicht.
  • Was wir alle schon wussten, wird von Der Zeit bestätigt: Germany´s next Topmodel (GNTM) ist eine Gelddruckmaschine der ProSiebenSat1 Media AG und wer wirklich als Model/ Sänger/ Politiker arbeiten möchte, kann es auch ohne die Teilnahme an einer Castingshow schaffen.
  • Was sind Subventionen und wie grenzt man selbige gegenüber „normalen“ Staatsausgaben ab. Keine ausführliche Antwort, aber der Hinweis darauf, dass Forschungsergebnisse zu diskutieren sind und nicht nur nachgeplappert werden sollen.
  • Man kann es nicht oft genug wiederholen: „Nehmt die Nutzer ernst“; und andere Forderungen an den Journalismus.
  • Zum Abschluss noch eine OECD-Studie zur Veränderung der Mediennutzung durch das Internet. Interessant dabei ist, dass die Deutsche Presse im weltweiten Vergleich nicht zu den größten Verlierern hinsichtlich der Leser- und Umsatzzahlen gehört.

Wie kann der Horizont erweitert werden?

25. Juni 2010

Die eigene Mediennutzung im Internet wäre ohne die aggregierenden Blogbeiträge von unterschiedlichen Autoren nicht mehr denkbar. Zu unübersichtlich wäre das gesamte Angebot an interessanten Texten, Videos, Podcasts etc., so dass vor allem die bekannten Marken (Spiegel Online als bestes Beispiel) aus Zeitgründen angesteuert würden. Diese helfen aber nur ungenügend, neue Seiten, Themen, Diskussionen und Meinungen zu entdecken. Vor allem wenn ein und der selbe Text auf unterschiedlichen Internetseiten eines Verlages erscheinen.

Zum Beginn einer eigenen Rubrick mit lesenswerten Verweisen auf andere Internetangebote – Be-Merken-swert – werden einige Best Practice-Beispiele der Aggregation vorgestellt.

  • Beinahe als klassisch kann „6 vor 9“ genannt werden. Begonnen hat die werktägliche Vorstellung von sechs lesenswerten Beiträgen auf medienlese.com. Nachdem der Blog geschlossen wurde und trotz eines regen Interesses der Leser nicht eigenständig weitergeführt werden konnte, bekam „6 vor 9“ ein neues Zuhause auf bildblog.de. Auf einen Greifswalder Blog wurde sogar schon einmal hingewiesen.
  • Auf leanderwattig.de werden wöchentlich Links gesammelt, deren Fokus stark auf den Handel mit Unterhaltungsgütern im Internet liegt.
  • Auch Jörg Wittkewitz verteilt Links auf lesenswerte Artikel.
  • Als letztes Beispiel darf Peter Turis Angebot turi2.de nicht fehlen. Zweimal täglich wird vieles und nicht alles aus und über die Medienbranche zusammengefasst. Teilweise lässt die Verlinkungspolitik aber zu Wünschen übrig, denn auf kostenpflichtige Angebote hinzuweisen, ist unnötig.

Parteien sind im Internet „drin“ – aber schlecht

23. Juni 2010

Selbstdarstellungen von Parteien im Internet dürfen nicht fehlen, um potentiellen Wählern Informationen zu bieten und möglicherweise auch einen Debattenraum zur Verfügung zu stellen. Dies gilt auch für den lokalen Raum. In Greifswald geschieht dies in sehr unterschiedlicher Qualität: Verlautbarungen an die eigenen Anhänger, Pressemitteilungen zu aktuellen Themen und vor allem Informationen zum politischen Personal lassen sich finden. Nur in den wenigsten Fällen ist auf den Seiten die direkte Beteiligung von Bürgern gestattet: Einkanalkommunikation ist am weitesten verbreitet. Da bin ich schon froh, dass auf fast allen Seiten RSS-Feeds angeboten werden, damit Nutzer die Möglichkeit haben, ohne große Umschweife die neuesten Beiträge auf den Parteiwebsites zu erhalten.

Nach der Darstellung der blogenden Platzhirsche, nun eine kommentierte Auflistung der Parteiinternetauftritten in Greifswald (die Reihenfolge stellt keine Wertung dar):

Bündnis 90/Die Grünen Greifswald-Uecker-Peene

Die Grünen in Greifswald haben die Funktion eines Blogs als erste genutzt und forcieren mit einigen Autoren die Darstellung ihrer lokalpolitischen Ziele. Für Diskussionen offen zeigt sich die Partei durch die Kommentarfunktion. Inhaltlich breit aufgestellt (Umwelt-, Mobilitäts- und Sozialthemen), wird in manchen Beiträgen ein polemischer Ton benutzt, der Unbehagen bei Teilen der Leserschaft verursacht. Beispielhaft dafür der Beitrag des ehemaligen stellvertretenden webmoritz-Chefredakteurs Gabriel Kords: „Das ist dieser pampige Kindergarten-Tonfall, den ich an Eurem Blog so liebe, Kinderchen…„. Auch die Grüne Hochschulgruppe nutzt einen Blog. Zwar unregelmäßig, doch bin ich von der Transparenz der Sitzungsabläufe begeistert.

CDU Kreisverband Greifswald

Dank des RSS-Feeds werden die regelmäßigen Beiträge aktuell wahrgenommen, doch was als Neuigkeiten verkauft wird, sind meist Pressemitteilungen zu aktuellen Debatten. Selten wird ein neues Thema auf die Agenda gesetzt und den inhaltlichen Rahmen, in dem sich die Partei vor Ort bewegt, wird nicht klar. Langfristige Ziele sind nicht zu finden. Bei der nächsten Wahl wird sich dies – für den Zeitraum des Wahlkampfes – geändert haben. Noch einmal zurück zum Stichwort aktuell: Eine Kalenderfunktion ohne Termine ist nutzlos.

Nachdem die Junge Union (JU) eine eigene Hochschulgruppe gegründet hat und dem Ring Christlich-Demokratischer Studenten Greifswald (RCDS) (leider nur Verweis auf eine Facebook-Seite, die für nicht in dem sozialen Netzwerk Aktive verschlossen bleibt) somit Konkurrenz im eigenen Hause macht, könnte das Einführen einer Kommentarfunktion zum Erlernen einer Debattenkultur und dem Aushalten von anderen Standpunkten zur Verbesserung der internen Kommunikation führen. Außerdem: Barrierefrei ist das JU-Internetangebot nicht.

FDP Greifswald

Der Parteiauftritt ist statisch. Die wenigen aktuellen Informationen erhält man nur über den direkten Besuch der Internetseite. Dagegen ist die Liberale Hochschulgruppe (LHG) Greifswald mit einer Internetseite präsent, die mir sehr gut gefällt. Ein modernes Layout, aktuelle Informationen und mehr als nur Pressemitteilungen: Der Bericht über den Besuch der webmoritz-Redaktionssitzung nach dem „Eklat“ bei der Nichtwahl Torsten Heils zum stellvertretenden webmoritz-Chefredakteurs ist lesenswerter, als ich es erwartet hätte.

Die Linke Peene-Uecker-Ryck

Den Internetauftritt der Partei Die Linke über Suchmaschinen zu finden, gestaltete sich schwieriger als gedacht. Schlagwörter wie „Linke Greifswald“ führten mich zuerst zur Greifswalder Hochschulgruppe Die Linke.SDS. Zum Glück setzten diese einen Link auf ihren lokalen Kreisverband. RSS-Feeds sucht man auf beiden Seiten vergeblich. Technikaffine Internetnutzer gehören wohl nicht zur angesprochenen Zielgruppe der Seiten.

SPD Greifswald

Die Berliner Parteizentrale gab des Layout und die Nutzerführung vor: Damit besitzt die SPD in Greifswald eine von der Wirkung her sehr moderne Erscheinung. Aber wo bleiben RSS-Feeds und die Einbindung in soziale Netzwerke, denn bei solch einem Internetauftritt hätten beiden Punkte ein Muss sein sollen. Wenigstens ihre Hochschulgruppe kann abhelfen, auch wenn deren Seite nicht barrierefrei ist.

Bürgerliste Greifswald und Freie Wähler Greifswald

Statisch und unaktuell präsentieren sich die Bürgerliste Greifswald und die Freien Wähler Greifswald im Internet. Aufgrund der Personalstärke ist dies verständlich, doch wird meiner Ansicht nach das Potential des Kanals Internet unterschätzt: Die direkte Ansprache der Bürger, ungefiltert von journalistischen Selektionskriterien und das Darstellen der eigenen Kernkompetenzen und -themen in der Lokalpolitik wäre möglich.

Was jetzt noch fehlt, ist die Hinwendung zu aktiven Internetnutzern: Einerseits sollten Debatten auf den einzelnen Seite möglich sein. Und zwar nicht nur zwischen Parteimitgliedern hinter verschlossenen Internettüren, sondern offen und transparent. Andererseits gehört es meiner Ansicht nach auch dazu, die Internetauftritte der anderen Parteien nicht nur zu beobachten, sondern dortige Kommentarmöglichkeiten zu nutzen, eigenen Standpunkte auch dort zu formulieren und die Debatten raus aus den einzelnen Wählergruppen zu führen.

Drei Platzhirsche in der Greifswalder Blogosphäre

23. Juni 2010

Im Vergleich zu vielen anderen Lokalmärkten mit nur einer Tageszeitung als Anbieter von ortsbezogenen Nachrichten, steht der Greifswalder Öffentlichkeit ein breiteres Angebot zur Verfügung. Neben der Lokalredaktion der Ostsee-Zeitung bietet Greifswald TV (G-TV) eine werktägliche Nachrichtensendung an.

Bemerkenswert für die Stadt am Ryck ist aber das breit aufgestellte Angebot an (Lokal-)Blogs. Meist stehen Studierende bzw. Absolventen hinter dem Angebot. Thematisch schlagen sich diese vor allem mit der Universität Greifswald und der Lokalpolitik in der vorpommerschen Stadt herum.

Damit ergänzen diese Angebote die Palette an verfügbaren Informationen. Vor allem die Diskussionsmöglichkeiten können als Vorbild für die „klassischen“ Medienanbieter gelten.

Natürlich ist die Berichterstattung sehr selektiv und – verständlicherweise – auch meist personalisiert und inhaltlich einseitig. Trotzdem: Ohne die lokalen Blogs wäre die Greifswalder Öffentlichkeit weniger interessant.

Als Platzhirsche können die Blogs von Joachim Schmidt, Oliver Wunder und den der webmoritz-Redaktion genannt werden.

Schmidts Blog („Geschichten aus Greifswald – politisch, polemisch, positioniert“) ist lesenswert, weil immer wieder auf lokale Ereignisse Bezug genommen wird, die dann meist sachlich diskutiert werden. Die Kommentarfunktion wird – subjektiv! – oft genutzt und wertet seine Arbeit auf. Als empfehlenswerte Beiträge der letzten Zeit können folgende zwei Beispiele gelten:

  • In „Abstimmung über die neue webmoritz-Chefredaktion“ trug Schmidt viele Information über die beiden Kandidaten zusammen, die – meiner Ansicht nach – einen Anteil an der nach der Nichtwahl Torsten Heils zum stellvertretenden Chefredakteur des webmoritz entstandenen Diskussion hatten.
  • Als Gegenstück zur Kritik am diesjährigen Greifswald International Students Festival des webmoritz, rieb sich Schmidt an einzelnen Punkten und nutzte seine Innenperspektive – er war am Festival beteiligt – zum besseren Verständnis der Abläufe im Verein Gristuf e.V. und der Organisation einer solchen Mammutveranstaltung.

Wunders Blog ist inhaltlich persönlicher gehalten. „Alles rund ums Rad“ könnte eine von vielen regelmäßig erscheinenden Kolumnen heißen. Mir gefällt, dass der Geografiestudent sich nicht nur auf seinem eigenen Blog tummelt und regelmäßig auf anderen Greifswalder Blogs kommentiert.

Das von Studierendenparlament der Greifswalder Hochschule als Herausgeber und von Studenten inhaltlich gefüllte Projekt webmoritz darf in der Darstellung der Greifswalder Lokalöffentlichkeit nicht fehlen. Von Sebastian Jabbusch über Uwe Roßner und wieder Jabbusch bis hin zur letzten Chefredaktion – Gabriel Kords und Carsten Schönebeck – ist eine riesige Entwicklung zu beobachten. Marco Wagner tritt als Chefredakteur in große Fußstapfen; derzeit noch ohne weitere Unterstützung in der Chefredaktion. (Disclaimer: Der Autor arbeitete in der Redaktion des moritz-magazins, einer ebenfalls zu den moritz-medien gehörenden Publikation.)

Die ausufernden Diskussionen zum Namenspatron der Uni Greifswald mögen dem webmoritz in der Vergangenheit geschadet haben; die Leserzahlen waren hingegen enorm. Hervorzuheben sind in meinen Augen folgende Aspekte:

  • Greifswalder Studenten wird mit dem webmoritz die Möglichkeit eröffnet, Erfahrungen im Onlinejournalismus zu erhalten.
  • Der vor allem in der Vorlesungszeit hohe Output an Beiträgen, vergrößert die lokale Öffentlichkeit, denn einerseits werden eigenständige Themen veröffentlicht und andererseits bieten sich Diskussionsmöglichkeiten über die Inhalte und die Art der Berichterstattung, welche als nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.

Wenn es nur um die Quantität geht, können es die Beiträgen der Blogs nicht mit der Arbeit der Redaktionen von Ostsee-Zeitung und Greifswald-TV aufnehmen. Das sollte auch niemals das Ziel sein! Denn Qualität geht vor: Lieber lese ich weniger Blogbeiträge, dafür aber durchdachte und recherchierte Texte. Und als Watchdogs gegenüber dem Etablierten – nicht nur im Lokaljournalismus – fungieren (die) Blogs wunderbar.

    Drachen verdrängen Alice vom 1. Platz in den USA und Deutschland, werden aber nicht fortgesetzt

    29. März 2010

    Nach drei Wochen ist Tim Burtons Film „Alice im Wunderland“ nicht mehr die Nummer 1 der Kinocharts in den Vereinigten Staaten von Amerikan und der Bundesrepublik Deutschland. Bislang belaufen sich das weltweite Kinoeinspielergebnis auf 283,1 Millionen US-Dollar. Davon stammen rund 10 Prozent aus Deutschland.

    Mit „Drachenzähmen leicht gemacht“ übernimmt aber eine weitere Vier-Quadranten-Produktion das oberste Treppchen: In den USA summierte sich das Einspielergebnis des ersten Kinowochenendes auf rund 45 Millionen Dollar; in Deutschland lösten rund 241.000 Zuschauer ein Kinoticket. Für die gesamte Auswertungszeit in der ersten Verwertungsstufe prognostiziere ich für Nordamerika ein Gesamteinspielergebnis von 150 Millionen US-Dollar und in Deutschland 1.000.000 verkaufte Kinotickets. Damit kann die Dreamworks Animation-Produktion nicht den Erfolg der Shrek-Reihe aus dem gleichen Hause wiederholen. Eine Fortsetzung von „How to train your Dragon“, wie der Film im englischsprachigen Original heißt, ist in meinen Augen sehr unwahrscheinlich.

    Hier die Auflistung der fünf erfolgreichsten Filme in den USA und Deutschland mit Links zu lesenswerten Rezensionen, deren Meinung ich aber nicht immer teilen kann:

    USA (26.-28.03.2010)

    1. Drachenzähmen leicht gemacht (How to train your Dragon) 43,3 Mio. US-Dollar Dreamworks Animation (eigenständig)/ Paramount Pictures (Viacom)
    2. Alice im Wunderland (Alice in Wunderland) 17,3 Mio. US-Dollar Walt Disney Pictures (Walt Disney Company)
    3. Hot Tub Time Machine 13,7 Mio. US-Dollar United Artists / Metro-Goldwyn-Mayer (eigenständig)
    4. Der Kautions-Cop (The Bounty Hunter) 12,4 Mio. US-Dollar Columbia Pictures / Sony Pictures Entertainment (Sony Corp.)
    5. Diary of a Wimpy Kid 10,0 Mio. US-Dollar 20th Cenury Fox (News Corp.)

    Deutschland (25.-28.03.2010)

    1. Drachenzähmen leicht gemacht 241.000 Zuschauer Dreamworks Animation (eigenständig)/ Paramount Pictures International (Viacom)
    2. Alice im Wunderland 188.000 Zuschauer Walt Disney Pictures (Walt Disney Company)
    3. Blinde Side – Die große Chance 138.000 Zuschauer Warner Bros. (Time Warner)
    4. Remember Me 85.000 Zuschauer Concorde Film (Tele München Gruppe)
    5. Zahnfee auf Bewährung 80.000 Zuschauer 20th Century Fox (News Corp.) / Walden Media (eigenständig)

    Alles Neue macht die … Zeitumstellung

    28. März 2010

    Es ist Sonntag, der 28. März 2010 und die offizielle Sommerzeit begann in Deutschland. Hurra.

    Die Zeitumstellung wird als Wiederaufnahmetag des Blogbetriebs benutzt. Die regelmäßige Veröffentlichung von Einträgen ist angestrebt. Damit einher soll auch die inhaltliche und gestalterische Verbesserung der Seite folgen. Mal sehen, wohin das Schiff fahren wird.

    In den letzten Monaten – besser seit dem letzten Blogbeitrag –  entdeckte ich einige mir vorher unbekannte/ von mir nur gering beachtete Blogs, deren Arbeit ich sehr empfehlen kann und die regelmäßig von mir frequentiert werden. Hier eine kurze Auflistung:

    • cargo-film.de/blog Die Macher der vierteljährlich erscheinenden Filmzeitschrift Cargo, zeigen ihre Faszination für die Kunst der Filmemacherei fast täglich.
    • carta.info Hoher inhaltlicher Anspruch, bisher aber nur begrenzte Wirkung – auch finanziell.
    • deadline.com Da Variety kostenpflichtig wurde, The Hollywood Reporter eine schlechte Navigation besitzt, scrolle ich mich durch die „Insiderberichte“.
    • leanderwattig.de Die Veränderungen in der Buchbranche spannend an den Mann gebracht.

    Blog-Einnahmen im April 2009

    4. Mai 2009

    Zum vierten Mal veröffentliche ich hier die finanziellen Erlöse von medienmonopoly.wordpress.com und kann bei weitem nicht an die Zahlen vom Shredder Blog, daburnas Logbuch oder Devno heranreichen.

    Die Blog-Einnahmen von Medien-Monopoly im April 2009

    • Google AdSense: 0,00$ (+0,00% gegenüber März 2009)
    • AdShopping: 0,00 Euro (+0,00%)
    • Trigami: 0,00 Euro (+0,00 Euro)
    • Contaxe: 0,00 Euro (+0,00%)
    • Firstload: 0,00 Euro (+0,00%)
    • Amazon: 0,00 Euro (+0,00%)
    • Bin-Layer: 0,00 Euro (+0,00%)
    • Direktvermarktung: 0,00 Euro (+0,00%)
    • Insgesamt: 0,00 Euro (+0,00%)

    Die meistgelesenen Artikel auf Medien-Monopoly im April 2009

    1. Steven Soderberghs nächster No-Budget Film
    2. Filmrezensionen zu „X-Men Origins: Wolverine“
    3. Senator Film hat keine Ausdauer und ändert Geschäftsstrategie
    4. Steven Bach ist tot
    5. Cannes 2009: Die Wettbewerbsfilme

    Die am wenigsten gelesenen Artikel auf Medien-Monopoly im April 2009

    1. Seit zwei Jahren NEU: United Artists unter der Ägide von Tom Cruise
    2. Auch der 22. James Bond-Film „Ein Quantum Trost“ wird von United Artists produziert
    3. „Slumdog Millionär“ ist der Oscargewinner 2009
    4. Premiere kauft Free- und Pay-TV-Rechte für die Feierlichkeiten der Amtseinführung des neuen Bundeskanzlers
    5. Ein Artikel in „Die Welt“ ohne Nachrichtenwert